Raimund Eckle 21.6.1955 bis 25.7.2018
Am 21.Juni 1955 wurde Raimund Eckle in Stuttgart als einziger Sohn des Ehepaars Karl Eckle und Hildegard Eckle geboren.
Bereits mit 12 Jahren hat Raimund seinen Vater plötzlich durch Herztod verloren, was ein lebenslanger Schmerz, aber auch Wächter in seinem Leben war.
Schon als Kind wurde er durch seine Eltern mit anthroposophischen und östlichen spirituellen Weisheiten und Lehrern über die deutsch – indische Gesellschaft bekannt gemacht. Nach dem Tod seines Vaters, der freischaffender Künstler und spirituell Suchender war, besuchte er viele Vorträge mit seiner Mutter und lernte so die Lehre von Pir Hazrat und dessen Sohn Vilayat Inayat Khan kennen.
Mitte der 1970-iger Jahre begegnete er Pir Vilayat Inayat Khan persönlich und hat ihn zu seinem spirituellen Lehrer und Guide ausgewählt. Bald kam auch Atum O’Kane und eine Reihe andere Lehrer dazu.
Das „Camp“ wurde ein fester Bestandteil in seinem Leben, anfangs noch oberhalb von Chamonix am Monte Blanc. Die Retreats, die Vorträge, die spirituellen Übungen, und die persönlichen Unterweisungen, gaben ihm Inspiration, Liebe, Wärme, Kraft, Ausrichtung und Stärkung für seinen Lebensweg.
Beruflich und privat war sein Leben immer wieder im Wandel. Wie in den Meditationen erfahren und in Vorträgen gehört, gelang es ihm, anzuerkennen, dass sich permanent alles in einem sich Wandlungsprozess befindet. Mit Pir Vilayat verband ihn die Freude an den improvisierten Abläufen, im spirituellen, wie im normalen Leben, mit Menschen, mit der Kunst, mit dem handwerklichen Erschaffen.
Und so hat er nach seiner Lehre zum Grafiker, die Kunsttherapie studiert und erlernt und dann mit seiner ersten Frau Uschi eine kunsthandwerkliche Keramikwerkstatt aufgebaut, geleitet und gleichzeitig auch sein Wohnhaus und Werkstatt erbaut. Immer mit vielen Freunden und Festen begleitet.
Später hat er die Abteilung für Kunsttherapie im Christophsbad in Göppingen (ein Psychiatrisches Krankenhaus) aufgebaut und die letzten 25 Jahre mit viel Enthusiasmus und Freude dort gewirkt.
Immer wieder hat er neue Projekte, Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und neue Ansätze mit Kollegen und Freunden im Privaten und in seiner Arbeit vorangetrieben.
Viele Freundschaften, die ihn zeitlebens begleitet haben, wurden im Sufiorden geschlossen. Auch seine zweite Frau Waltraud lernte er in Camp kennen und die Sufi – Hochzeit mit Atum und die gemeinsame Lebensreise waren in diesem Rahmen gehalten. David ihr gemeinsamer Sohn wurde von Pir Vilayat schon als Baby getauft.
Am 25.7.2018 ist er nach einer langen, sehr intensiven Krankheitszeit zuhause leicht und friedvoll in seine lichte Heimat weitergereist.
On 21st June 1955 Raimund Eckle was born in Stuttgart as the only son of the couple Karl Eckle and Hildegard Eckle.
Already at the age of 12, Raimund suddenly lost his father through cardiac death, which was a lifelong pain, but also a guardian in his life.
Already as a child, he was introduced to German – Indian society through his parents with anthroposophical and Eastern spiritual wisdom and teachers. After the death of his father, who was a freelance artist and spiritual seeker, he attended many lectures with his mother and got to know the teachings of Pir Hazrat and his son Villayat Inayat Khan.
In the mid-1970s he met Pir Vilayat Inayat Khan personally and selected him as his spiritual teacher and guide. Soon, Atum O’Kane and a number of other teachers joined.
The “camp” became an integral part of his life, initially above Chamonix on Monte Blanc. The retreats, the lectures, the spiritual exercises, and the personal teachings gave him inspiration, love, warmth, strength, alignment and empowerment for his life.
His life was constantly changing both professionally and privately. As experienced in the meditations and heard in lectures, he managed to acknowledge that everything is constantly in a process of change. With Pir Vilayat he was connected to the joy of the improvised processes, in the spiritual as in the normal life, with humans, with the art, with the handicraft creation.
And so, following his apprenticeship, he studied and learned art therapy and then set up and ran an artisan ceramic workshop with his first wife, Uschi, and at the same time built his home and workshop. Always accompanied with many friends and parties.
Later he built up the Department of Art Therapy in Christophsbad in Göppingen (a psychiatric hospital) and worked there for the last 25 years with much enthusiasm and joy.
Again and again he has driven new projects, exhibitions, cultural events and new approaches with colleagues and friends in private and in his work.
Many friendships that accompanied him throughout his life were closed in the Sufi. He also got to know his second wife Waltraud in Camp and the Sufi wedding with Atum and the common life journey were held within this framework. David, their son, was christened as a baby by Pir Vilayat.
On July 25, 2018, after a long and intensive period of illness at home, he moved on lightly and peacefully to his sunny home.
Liebe Anwesende, liebe Freunde
Ich möchte mich zunächst bedanken. Bedanken dass Sie , dass ihr heute gekommen seid.
Bedanken bei allen die uns , die ihr uns das letzte Jahr begleitet und unterstützt habt , in Gedanken , Anrufen ,Besuchen, , Briefen ,mails und auch in der Meditation, sowie tatkräftig als Mithilfe und Ratgeber.
Freunde die wie Margit, Thomas , Max über Monate gekommen sind und mir ermöglicht haben zum Arbeiten zu gehen ohne Sorge.. Wie Peter und Julian und Thomas die immer wieder Ausflüge oganisiert haben.. Auch jetzt bei der Gestaltung dieser Feier , bei den vielen kleinen Festen die wir das vergangene Jahr gefeiert haben wär es ohne Euch nicht möglich gewesen.
..Dieses Netz in das wir uns eingebunden fühlten war ein großes Kraftfeld für uns . Danke
Bedanken möchte ich mich auch bei Raimund, der das letzte Jahr zu einer erfüllten und intensiven Zeit gestaltet hat und der Krankheit seine Lebensfreude , sein Tatendrang ,seine Visionskraft und seine Offenheit immer wieder abgerungen hat. Und sich nicht in Klagen und Hadern verloren hat.
Auch wenn es immer wieder an seine , an unsere Grenzen ging war diese Zeit doch eine sehr erfüllte und von Gnade und Geschenken erfüllte Zeit: Vieles ist aus der Banalität in etwas Besonderes Kostbares gewandelt worden und vieles was zuvor so wichtig schien, wurde banal. Wir sind sehr gewachsen.
Und das Geschenk gute Freunde zu haben ist mit nichts zu vergleichen .
Bedanken möchte ich mich auch bei Dir, David, der du dich der Situation so mutig gestellt hast und immer wieder klar kommen musstest mit Plänen die nicht wahr werden konnten , mit Zeit die nicht zur Verfügung stand, mit der Angst umzugehen , dass wir wieder einmal notfallmässig in die Klinik mussten.. Ich bin stolz auf dich.
Und nun gilt es Abschied zu nehmen von dir Raimund .
Ich kann es noch gar nicht fassen, dass es wirklich stimmt. Viele Male haben wir Abschied genommen. Eigentlich seit zwei Jahren. Und immer wieder warst du wie durch ein Wunder wieder bei Kräften. Und warst nach jeder Krise strahlender und freier, mehr der , der du tief in deiner Seele bist , staunend , neugierig , offen und bereit für jedes Abenteuer und unendlich freundlich.
Es war Abschied von Konzepten, von Plänen vom Wollen und nicht haben wollen.. es war eintauchen in die Erfahrung des Augenblicks
Und zugleich ist dein Körper doch immer wieder von der Krankheit eingenommen worden.
Die Frage Warum, Stand ungesprochen immer wieder im Raum . wir werden ihr keine Antwort abringen können. Und doch wurde mir mehr und mehr klar
das Leben wird uns zugemutet und entfaltet seine Gnade, wenn wir bereit sind uns dem zu stellen was ist. Ohne wenn und aber !
Das braucht Mut.
Mut und Hingabe
Hingabe an DAS
Bei unserer Hochzeit – einer wunderschönen sufi Hochzeit gab es einen Text zum Thema
Hingabe:
< Hingabe ist einfach ein Ja –Sagen zu dem was geschieht, zu dem was ist.
Es ist kein kleinlautes, schwaches Ja. Es ist nicht feige oder schwächlich. Es ist kein „ Ja- Aber „ ; kein „ ja , was dann ? „es ist auch kein „Ja, ich kann sowieso nichts machen „ es ist nicht resignierend.
Es ist ein starkes, ein wildes Ja, ein Ja, das kein Ende hat… Ein Ja, das nirgendwo hin will !
Ischtar Maria Dvorak
Und wenn das Ja vollkommen ist , was bleibt dann?
Sich hingebend jenseits jeder Hingabe, überströmend DAS.
Hingabe ohne jemanden der hingibt und ohne jemanden an den Hingabe geschieht.
Da ist niemand. Göttlicher Tanz, göttliche Liebe Überströmend aus Nichts. Überströmend aus sich selbst , in sich selbst. Unendlicher Raum.
Und der Körper, der Verstand werden einfach zu einem Werkzeug DESSEN zu strömen und sich zu entfalten. Keine Ablehnung, kein Wunsch, kein Nicht-Verstehen , keine Trennung , keine Erfahrung, kein ICH ,kein DU . unendlicher Raum , unendliche Liebe.
Das war der weglose Weg..
Das ist dir gelungen mein Liebster und so war denn diese letzte <Zeit ein Surfen an der Grenze zwischen Leben und Tod und immer klarer hat sich der Spalt geöffnet, in die zeitlose Zeit der Augenblicke , des gemeinsam Seins voller Frieden und Leichtigkeit und Liebe.
Die Sufis werden die Kinder des Augenblicks genannt und ihr Motto
So ist der alte Sufi Geist immer klarer hervorgetreten und mir bleibt schweren Herzen, voller Freude für dich, nichts als dich meinen Mann , meinen Geliebten meinen Freund, meinen Lehrer, den geliebten Vater unseres Sohnes ,meine INSPIRATION ,und meine Herausforderung fliegen zu lassen in das Land der Seele. Breit die Flügel weit aus Geliebter, flieg..
Raimund, du fehlst!!
Waltraud
Dear guests, dear friends
I would like to thank you first. Thank you that you came today.
Thanks to all those of us who have accompanied and supported us for the last year, in thoughts, calls, visits, letters, mails and in meditation, as well as active help and counselors.
Friends like Margit, Thomas, Max have come over months and have allowed me to go to work without worry .. As Peter and Julian and Thomas have repeatedly organized excursions .. Even now in the design of this celebration, with the many small Festivals that we have celebrated the past year would not have been possible without you.
..This network in which we felt involved was a great force field for us. Thank you
I would also like to thank Raimund, who designed the last year to a fulfilled and intense time and the disease has wrested his zest for life, his thirst for action, his vision and his openness again and again. And did not get lost in complaints and struggles.
Even though it kept coming back to its limits, this time was a very fulfilled time, full of grace and gifts: much has been changed from banality to something special and much that previously seemed so important became banal. We have grown a lot.
And the gift of having good friends is nothing like it.
I would also like to thank you, David, for making the situation so courageous and having to come to terms with plans that could not come true, with time that was not available to deal with the fear that we would once again emergency in the clinic had .. I’m proud of you.
And now it is time to say goodbye to you Raimund.
I can not believe it’s true. Many times we have said goodbye. Actually for two years. And again and again you miraculously regained your strength. And after each crisis, you have been brighter and freer, more the one you are deep in your soul, amazed, curious, open and ready for any adventure and infinitely friendly.
It was farewell to concepts, plans of wanting and not wanting to have .. it was immersion in the experience of the moment
And at the same time your body has been taken again and again by the disease.
The question Why, stood unsaid again and again in the room. we will not be able to answer her. And yet I became more and more clear
Life is granted to us and unfolds its grace when we are ready to face what is. No ifs and buts !
That takes courage.
Courage and dedication
Devotion to DAS
At our wedding – a beautiful sufi wedding there was a text on the subject
Dedication:
<Devotion is simply a yes-saying to what happens to what is.
It is not a meek, weak yes. It is not cowardly or weak. It is not a "yes-but"; no "yes, what then? "It's not a 'yes, I can not do anything anyway' it's not resigned.
It's a strong, a wild yes, a yes that has no end … a yes that does not want to go anywhere!
Ishtar Maria Dvorak
And if the yes is perfect, what is left?
Dedicated beyond devotion, overflowing THAT.
Devotion without someone who surrenders and without devotion.
There is no one. Divine Dance, Divine Love Overflowing out of nothing. Overflowing of itself, in itself. Infinite space.
And the body, the mind, will simply become a tool for it to flow and unfold. No rejection, no desire, no non-understanding, no separation, no experience, no I, no YOU. infinite space, infinite love.
That was the pathless way ..
You succeeded my dearest and so was this last time a surfing on the border between life and death and always clear the gap has opened, in the timeless time of moments, of being together full of peace and ease and love.
The Sufis are called the children of the moment and their motto is "Die before you die"
So, the old Sufi mind has become more and more clear and I have a heavy heart, full of joy for you, nothing but you my husband, my beloved my friend, my teacher, the beloved father of our son, my INSPIRATION, and my challenge to fly the land of the soul. Wide wings wide off lover, fly ..
Raimund, you're missing !!
Waltraud